_ Was lange währt, wird endlich gut, lautet das bekannte Sprichwort. Für das neue Seat-SUV Ateca eine hohe Messlatte, geistert es doch bereits seit Jahren in Form verschiedener Messestudien durch die automobile Welt.
Das Design des 4,36 Meter langen Stadtindianers repräsentiert die aktuelle Seat-Linie - und die kommt anscheinend auch in SUV- Form an. Wie sonst ist es zu erklären, dass Rollerfahrer auf der Avinguda Diagonal im stilverwöhnten Barcelona beim Anblick des Ateca anerkennend die Daumen nach oben recken.
Markentypisch ist der Ateca auch innen unterwegs, erkennt man doch sofort, dass man in einem Seat sitzt. Die Linienführung des übersichtlich gestalteten Cockpits orientiert sich deutlich am Markenbruder Leon, wenn auch in weiterentwickelter Form. Die Cockpitoberfläche erweist sich als hochwertig, Kunststoffteile wie der Zuziehgriff der Türen könnten jedoch hochwertiger wirken. Insgesamt macht der Ateca im Innenraum einen recht schmalen Eindruck, der aber täuscht: Es kneift oder zwickt an keiner Stelle. Auch der Gepäckraum kann sich sehen lassen, im Standardformat fasst er 510 Liter beziehungsweise 485 Liter im Allradler.
Fünf Motoren
Stichwort Allradantrieb: Ihn gibt es für drei der langfristig fünf Motoren, und zwar optional für den 1.4 TSI sowie den 2.0 TDI mit jeweils 150 PS und serienmäßig für den 2.0 TDI mit 190 PS. Die beiden Einstiegsmotoren - der 1.0 TSI mit 115 PS und der 1.6 TDI mit 115 PS - sind voraussichtlich ab November ausschließlich mit Frontantrieb verfügbar. Bis auf die Basismotoren ist zudem für jedes Aggregat ein Doppelkupplungsgetriebe verfügbar.
Für erste Testfahrten standen die beiden 150-PS-Diesel und -Benziner zur Verfügung. Beide verrichten ihren Dienst auch im Ateca souverän und harmonieren gut mit dem in den gefahrenen Autos verbauten, leicht und präzise bedienbaren Sechsgang-Schaltgetriebe. Als Fronttriebler wie als Allradler geht der Ateca dynamisch und sicher auch durch enge Kurven und überzeugt mit einem straffen, aber doch komfortabel abgestimmten Fahrwerk. Komfort- wie Standardsitze zeigen guten Seitenhalt, ihre Schenkelauflage könnte jedoch einen Tick länger ausfallen. Die Bedienung des Ateca gibt - Volkswagen-Konzerntechnik sei Dank - keine Rätsel auf, und für ein modernes Auto präsentiert sich der Ateca doch recht übersichtlich.
Neue Assistenzsysteme
Der Ateca-Fahrer wird aber nicht nur durch eine übersichtliche Karosserie, sondern auch durch neue Assistenzsysteme unterstützt. Als Beispiele nennen die Spanier den Stauassistenten, den sogenannten Front Assist mit City-Notbremsfunktion oder die Querverkehrserkennung, die beim Rückwärts-Ausparken vor herannahenden Fahrzeugen warnt. Allradgetriebene Ateca warten zudem mit einem Bergabfahrassistenten auf. Ebenso wenig fehlen dürfen natürlich moderne Konnektivitätssysteme. Hier ist im Ateca unter anderem Seat Fulllink am Start, das mit Mirrorlink, Apple Carplay und Android Auto bestimmte Smartphone-Funktionen im Auto spiegelt.
Stellt sich die Frage nach den Preisen. Ist das Auto hochgelegt, sind es die Preise nicht: Der schwächste Benziner mit 115 PS wird in der Basisausstattung Reference ab 16.798 Euro kosten, den Einstiegsdiesel wird es ab 19.487 Euro geben. Die gefahrenen 150-PS-Varianten kommen mindestens in der zweithöchsten Linie Style und kosten ab 20.756 Euro (1.4 TSI) und 23.160 Euro (2.0 TDI). Der 190-PS-Top-Diesel kommt immer mit der neuen und höchsten Ausstattung Xcellence (ab 29.899 Euro). Übrigens: Mitte Juni lagen Seat bereits rund 5.000 Kundenbestellungen für den Ateca vor, rund 8.000 Fahrzeuge sind für das restliche Jahr für Deutschland eingeplant. Um Wartezeiten für den Ateca zu überbrücken, spielt Seat mit dem Gedanken, besondere Kurzzeit-Leasingangebote für Leon ST oder Leon ST Experience auf den Markt zu bringen.
- Ausgabe 07/2016 Seite 41 (110.4 KB, PDF)