Eineinhalb Jahre nach dem katastrophalen Crash-Ergebnis des Geländewagens "Landwind" (wir berichteten) hat wieder ein chinesisches Modell im ADAC-Crashlabor versagt. Wie der Autoclub am Donnerstag mitteilte, erreichte der Brilliance BS6 in einem nach Euro NCAP-Norm durchgeführten Test nur einen von fünf möglichen Sternen. Der Hersteller Brilliance Jin Bei will deshalb schnell nachbessern. Beim Frontcrash bemängelten die ADAC-Sicherheitsexperten vor allem die zuwenig formstabile Sicherheitszelle des BS6. So wurde durch die Wucht des Aufpralls der Vorderwagen samt A-Säule auf der Fahrerseite weit in den Innenraum hineingeschoben. Der Türschweller knickte nach unten durch und die Tür verkeilte sich stark. Zudem drangen Pedale und Armaturenbrett bis zu 32 Zentimeter tief ein. Auch wurde das Lenkrad zur Seite weggedrückt, sodass der Airbag relativ wirkungslos blieb, weil der Kopf des Fahrers daran vorbeischrammte und hart auf dem Armaturenbrett aufschlug. Im Ernstfall hätte laut Club auch ein Seitenaufprall tödlich für den Fahrer geendet. Die dabei auftretenden hohen Belastungswerte im Brust- und Bauchbereich führten auch zur Streichung eines zunächst verliehenen zweiten Sterns. Bei der Kindersicherheit habe der Brilliance mit 30 von 49 Punkten noch am besten abgeschnitten, hieß es. Dies sei letztlich aber auf die Qualität der beim Test eingesetzten Kindersitze zurückzuführen. Hersteller will schnell Abhilfe schaffen Nach dem kritischen Testergebnis wollen der chinesische Autobauer Brilliance Jin Bei und sein europäischer Vertriebspartner HSO mit Hochdruck an der passiven Sicherheit des BS6 arbeiten. In einer Mitteilung hieß es, dass das Unternehmen sich dafür die Unterstützung des ADAC gesichert habe. Von einer Kooperation war einem Sprecher des Autoclubs am Mittwoch noch nichts bekannt. Dementieren wollte er dies gegenüber unserem Partnerdienst AUTOHAUS Online aber nicht. "Der ADAC kann und wird auch in Zukunft keine Autos bauen", sagte der Sprecher. (rp)