Aktuell schiebt BMW die Öko-Mobile der i-Familie in den Fokus. Prunkstück der Münchner bleiben aber die großen Limousinen. Wie diese in Zukunft aussehen könnten, zeigt auf der Auto China in Peking nun die Studie Vision Future Luxury.
Der über fünf Meter lange Viertürer definiert das Segment dabei nicht neu, sondern verfeinert es technisch und optisch. Seine Proportionen und Formen lehnen sich klar an den aktuellen 7er an. Die Dimensionen fallen jedoch deutlich üppiger aus, sodass die Studie auch als Vorlage für eine neue Baureihe oberhalb des aktuellen Flaggschiffs dienen könnte. Einen BMW 9er, etwa, von dem branchenintern immer wieder gemunkelt wird und der sich gegen die von Mercedes angekündigte Maybach-Version der S-Klasse positionieren könnte.
"Mit dieser Studie entwickeln wir unser Verständnis von modernem Luxus konsequent weiter – mit zukunftsweisenden Technologien sowie Präzision und Qualität in jedem Detail“, erklärt Designchef Adrian van Hooydonk. Äußerlich fallen an der großen Limousine die etwas gegenläufig öffnenden Seitentüren und die schlanken Laser-Scheinwerfer auf.
Schichtmodell in der Oberklasse
Doch vor allem im Inneren hat die Studie einiges zu bieten. So ist die Möblierung quasi aus einem Stück gefräst. Der Grundblock besteht dabei aus einzelnen Schichten von Carbon, Holz, Aluminium und Leder. Je nachdem, welches Material und welche Funktion man an einer bestimmten Stelle im Innenraum wünscht, trägt der Hersteller den Materialverbund ab. Das sieht aus wie aus einem Guss und soll gegenüber der herkömmlichen Bauweise Gewicht einsparen. Zum gleichen Zweck setzt BMW auch bei Sitzen und Karosserie großzügig Carbon ein.
Zu den technischen Neuheiten zählt ein Head-up-Display, das seine Informationen nicht mehr auf die Windschutzscheibe projiziert, sondern sie direkt auf die Straße zu bannen scheint. Gebäude, Verkehrsschilder oder Gefahren lassen sich so direkt am Objekt hervorheben. Dass anstelle analoger Instrumente Digitalanzeigen zum Einsatz kommen, überrascht nicht. Ähnlich macht es bereits auch die aktuelle S-Klasse. Neu hingegen ist, dass auch der Beifahrer einen eigenen Bildschirm erhält, auf dem Fahrzeugdaten, aber auch Infotainment-Angebote erscheinen. Per Wischbewegung lassen sich die Inhalte mit dem Fahrer teilen.
Ob, wann und in welcher Form sich die Studie auf der Straße wiederfindet, steht nicht fest. Der aktuelle BMW 7er wird wohl Ende 2015 abgelöst. Die Neuauflage dürfte zumindest einige Elemente des Konzeptautos aufweisen. Das volle Luxus-Programm des China-Schaustücks dürfte aber eher einem möglichen 9er zu Gute kommen. Der könnte sich die Plattform mit dem 7er und dem Rolls-Royce Phantom teilen und ab 2016 zu Preisen von 150.000 bis 200.000 Euro (brutto) auf den Markt kommen. (sp-x/kak)